Welche Pflanze ist das?“ fragen sich Interessierte an diesem sonnigen Sommertag beim Blick auf eine violette Blüte auf einer steilen Weide entlang des Weges. Ein schwarz-weiß gemusterter Schmetterling trinkt dort den Nektar und fliegt danach weiter. Es handelt sich dabei um einen Schachbrettfalter. Die Weide wird im Vertragsnaturschutz bewirtschaftet. Das bedeutet, dass hier nur verhältnismäßig wenige Rinder weiden dürfen. Daher blühen hier noch viele bunte Blumen, z.B. auch die violetten Wiesen-Witwenblumen.
Die neu entwickelte, gut 100 Seiten umfassende Broschüre soll dabei helfen, 43 charakteristische Wiesen-Pflanzen des Bergischen Landes mit Hilfe von Zeichnungen, Fotos und Texten zu erkennen. Im besonderen Fokus stehen dabei drei regional typische Grünland-Lebensräume: artenreiche Heuwiesen, Magerweiden und Feuchtwiesen. Diese zu erhalten haben sich die Partner der Modellregion auf die Fahne geschrieben und werden dabei unterstützt von dem Oberbergischen Kreis und dem Rheinisch-Bergischen Kreis sowie dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ein wichtiges Instrument zum Erhalt des artenreichen Grünlandes ist der Vertragsnaturschutz, der auch besonders im Rahmen der Modellregion gefördert wird. Landwirte und Landwirtinnen bewirtschaften dabei ihre Flächen nach bestimmten auf naturschutzverträgliche Weise und werden dafür finanziell honoriert. Nicht zuletzt tragen sie durch diese Arbeit auch zu dem Blütenreichtum und damit zum reichhaltigen Angebot an Nektarpflanzen für Insekten auf unseren bergischen Wiesen und Weiden bei.
Möchten auch Sie mehr über die bunte Pflanzenwelt in unserer Region erfahren?
Am 23. August 2017 unterzeichneten die Partner und Unterstützer der Modellregion die „Bergische Zielvereinbarung Landwirtschaft und Naturschutz“.
Neben der Beschreibung der Herausforderungen für die nächsten Jahre und einer Definition der prioritären Flächen aus Sicht von Landwirtschaft und Naturschutz beschreiben die Projektpartner zu verschiedenen Themenbereichen die aktuelle Situation, legen gemeinsame Ziele fest und machen konkrete Vorschläge, wie diese umgesetzt werden können. Darauf aufbauend enthält diese Zielvereinbarung:
Das in NRW einmalige Projekt läuft seit September 2016 und soll die ohnehin schon gute und langjährige kooperative Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz im Oberbergischen Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis noch weiter verfestigen.