· 

Mausohr-Wochenstuben im Oberbergischen

Mausohren in Reih und Glied (Bild: NABU)
Mausohren in Reih und Glied (Bild: NABU)

Bis 1984 lebte das Mausohr, unsere größte Fledermaus-Art, im Oberbergischen in einer Wochenstube in Morsbach mit zuletzt 7 Weibchen. Mit dem Erlöschen dieser kleinen Wochenstube war das Mausohr im Oberbergischen ausgestorben. Nur im Herbst und Winter fanden sich noch Mausohren zur Paarung und Überwinterung im Oberbergischen ein. 2023 dann die Überraschung – gleich zwei Wochenstuben des Mausohrs wurden im Oberbergischen Südkreis entdeckt. Nach 40 Jahren kehrt diese Fledermausart ins Oberbergische zurück! Aus einer dieser neuen Wochenstuben präsentieren wir nun ein Video einer Überwachungskamera, mit der man das Treiben in der Wochenstube ansehen kann.

Mausohr (NABU/Karl Kugelschafter)
Mausohr (NABU/Karl Kugelschafter)

Was ist eine Wochenstube?

Die Weibchen bleiben über Generationen zusammen. Oma, Mutter, Tochter und Enkelin ziehen in bestimmten Quartieren ihre Jungen zusammen auf. Jedes Mausohr-Weibchen bekommt nur ein Jungtier. Geboren werden die Jungtiere meist erst im Juni. Schon nach 3-4 Wochen machen die Jungtiere erste Übungsflüge, werden aber noch gesäugt. Erst Mitte bis Ende Juli fliegen die Jungtiere zusammen mit ihren Müttern aus. Die jungen Männchen verlassen im September die Wochenstube. Sie leben danach alleinstehend und kommen mit den Weibchen nur noch zur Paarung im September/Oktober zusammen. Nach der Paarungszeit suchen die Mausohren unterirdische Winterquartiere, wie Höhlen oder alte Bergbaustollen, auf.

Die Wochenstube mit Einblick 

Etwa 20 Mausohr-Weibchen leben in dem Dachstuhl in einem oberbergischen Dorf. Den genauen Ort wollen wir nicht verraten. Bei kälterem Wetter sitzen die Fledermäuse unter den Dachpfannen, aber bei sehr hohen Temperaturen suchen sie einen kleinen Raum im Dach auf. Diesen Raum konnten wir mit Förderung des oberbergischen Kreises für die Fledermäuse optimieren. Es gibt nun bessere Hangplätze für die Fledermäuse, keine Verletzungsgefahren mehr und der Raum ist jetzt leicht zu reinigen. Der Hausbesitzer unterstützt die Fledermäuse tatkräftig und freut sich über seine tierischen Untermieter. Ihm und der Kreisverwaltung gilt unser Dank!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0