Viel zu tun hatte der NABU Arbeitskreis Hornissen- und Wildbienenschutz in 2022. Über 200 Beratungsgespräche führten die Mitglieder des
Arbeitskreises für die Menschen im Oberbergischen Kreis zum Thema Wespen, Wildbienen und Hornissen telefonisch und vor Ort. Hierfür opferten die Ehrenamtlichen viele Stunden ihrer Freizeit und fuhren über 1500 km quer durch unsere bergische Heimat. Noch nie seit der statistischen Führung (2007) über das Vorkommen der heimischen Hornisse Vespa Crabo im Kreis war die Hilfestellung mit 213 Fällen so hoch. Unsere heimische Hornisse ist durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Umso mehr ist es erfreulich, dass sich der Bestand – zumindest im Oberbergischen Kreis – erholt hat. Auch die Toleranz der Bevölkerung gegenüber der nützlichen heimischen Hornisse hat zugenommen. Viele Menschen freuen sich über Hornissen in ihrer Nachbarschaft, halten diese ihnen doch Wespen fern.
Anders ist es mit der eingewanderten asiatischen Hornisse (Vespa Velutina), die als invasive Art eingestuft wurde und deren Ankunft in absehbarer Zeit auch hier erwartet wird. Vespa Velutina steht in dem Ruf, vorzugsweise Honigbienen zur Aufzucht ihrer Brut zu jagen und deshalb schaut besonders die Imkerschaft mit Sorge auf die Ankunft dieser Art. Doch auch hier gilt zunächst informieren und nicht gleich in Panik auszubrechen.
Gleichwohl wird darum gebeten, das Auftreten der Hornisse im Kreis zu melden. Eine Meldung kann sowohl an das Umweltamt des Oberbergischen Kreises erfolgen oder an die Mitglieder des NABU Arbeitskreises Hornissen und Wildbienenschutz über E-Mail an info@nabu-oberberg.de Die AK Mitglieder haben sich umfassend über die neue Art informiert und können eine erste Bestimmung vornehmen.
Zum Vergleich: Vespa Velutina ist dunkler gezeichnet und etwas kleiner als unsere heimische Hornisse. Während letztere vorzugsweise im Dunklen nistet, ist die invasive Hornisse ein Freinister. Dabei werden Primärnester oft in Bodennähe angelegt und erst später zieht der ganze Staat hoch in Baumwipfel. Vespa Velutina hat ein anderes Jagdverhalten als Vespa Crabo und bei einem Nest in der Nähe von Bienenvölkern bevorzugt sie Honigbienen. Primärnester können allerdings mit Nestern der seltenen Mittleren Wespe verwechselt werden. Daher sollten immer die Fachleute des Arbeitskreises hinzugezogen werden.