In den Kommunen des Oberbergischen Kreises sind im Jahr 2022 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 19.853 kW installiert worden. Das war bisher der höchste Wert. Das Jahr 2022 war bedingt durch die vielen Sonnenstunden besonders ertragreich.
So hatten ausgewählte Anlagen mit Südausrichtung einen besonders hohen Ertrag. Bei solchen Anlagen konnte ein „Spezifischer Anlagenertrag” von 1000 bis 1100 festgestellt werden. Aus der Vergangenheit lag dieser Wert im Mittel bei 900.
Mit der installierten Jahresleistung aus dem Jahr 2022 kann mit den Oberbergischen Sonnenstunden im Durchschnitt 16.875 MWh an elektrischer Energie erzeugt werden. Das entspricht im Mittel dem Jahresverbrauch von etwa 4220 Durchschnittshaushalten.
Insgesamt sind nun im OBK in den Jahren 2000 bis 2022 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 110.905 kW installiert worden. Mit dieser Gesamtleistung kann mit der Oberbergischen Sonneneinstrahlung eine elektrische Jahresenergie von 94,3 GWh (94.300 MWh) erzeugt werden.
Zum Vergleich, der Oberbergische Kreis hatte laut LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) im Jahr 2021 einen Stromverbrauch von 2.037 GWh.
Die aktuellen Daten für das Jahr 2022 liegen beim LANUV noch nicht vor. Aus diesem Grund erfolgt ein Vergleich mit den Daten aus dem Jahr 2021.
Die Energie die durch Photovoltaik erzeugt werden kann, entspricht ca. 4,6 % des Jahresstromverbrauchs des OBK. Laut LANUV werden durch die Energieträger Wind, Wasserkraft und Biogas insgesamt pro Jahr im Mittel nochmals etwa 87 GWh an elektrischer Energie erzeugt. Die Gesamtsumme an regenerativer Energie ist somit 181,3 GWh. Das entspricht einem Verhältnis von etwa 8,9 %.
Ende 2021 betrugt dieses Verhältnis noch 8,2 %.
Zum Vergleich, landesweit betrug der Anteil der produzierten Energiemenge durch erneuerbare Energien für NRW im Jahr 2021 19,2 %.
Der Oberbergische Kreis liegt weit unter dem Landesdurchschnitt und hat somit einen erheblichen Nachholbedarf im Ausbau der erneuerbaren Energien.Das bedeutet der Anteil muss viel schneller steigen, hier liegt noch viel Potential ungenutzt!
Auch landesweit hat der Ausbau der Solarenergie stark zu genommen. Laut einem Bericht aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 15.02.2022 wurden in NRW 913 MW installiert.
Zum Vergleich im OBK betrug der Wert 19,8 MW. Bezieht man den Zubau auf die Einwohnerzahlen, so beträgt der Wert für NRW knapp 51 Watt pro Einwohner und für den OBK etwa 73 Watt pro Einwohner.
Laut Vorgaben der Bundesregierung wird für das Jahr 2030 eine Photovoltaikleistung für ganz Deutschland von 200 GW angestrebt. Bei einer Einwohnerzahl von 83,2 Mio. Einwohnern bedeutet das, dass pro Einwohner eine Gesamt-Installation von etwa 2,4 kW angestrebt werden soll. Bei einer Einwohnerzahl von über 272.000 Einwohnern im Oberbergischen Kreis würde daraus resultieren, dass im Kreisgebiet bis 2030 über 653 MW an Photovoltaikleistung installiert sein sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, muss im OBK die aktuelle Installationsleistung von 110,9 MW bis 2030 mindestens um den Faktor 6 steigen.
Betrachtet man die Grafik etwas näher, so fällt auf, dass Radevormwald im Jahr 2022 an der Spitze steht. Mit einer Anlagenanzahl von 78 wurden 3.293 kW an Photovoltaik-Leistung installiert. Das ist im Vergleich mit den Installationszahlen der anderen Kommunen die niedrigste Anlagenzahl aber die höchste installierte PV-Leistung.
Bei der Einzelauswertung konnte festgestellt werden, dass in Radevormwald mehrere Großanlagen installiert wurden. Insgesamt fallen hier 3 Anlagen mit einer Leistung von über 100 kW auf. Eine
Anlage mit einer Leistung von 2.095 kW ist laut Eintrag im Marktstammdatenregister im August 2022 in Betrieb genommen worden. Nach einer nachfolgenden Recherche wurde festgestellt, dass laut
Marktstammdatenregister der Anlagenbetreiber ein größerer Metallverarbeitender Betrieb ist. Dies wird auch auf der Internetseite der Firma veröffentlicht.
Man sieht an diesem Beispiel, dass die Industrie schon teilweise deutlich weiter ist in ihrem Bemühen Kosten zu sparen und Klimaneutralität zu erreichen.
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