Am
Montag erreichten die ersten aufgebrachten Anrufe die Geschäftsstelle des NABU Oberberg in Wiehl. „Hier werden jede Menge Bäume gefällt, schauen Sie mal auf der Krähenhardt in Wiehl was da los ist“
war der Tenor der Anrufe.
Auf direkte Nachfrage bei Bürgermeister Stücker konnte zunächst nichts Genaueres herausgefunden werden. Man versprach uns aber weitere Auskunft. Auf drei Flächen sind weiträumig die aufstehenden
Eichen, teils bis zu 80 Jahre alt, gefällt worden. In einer Mitteilung der Stadt war von Verkehrssicherung die Rede. Heute war ein gemeinsamer Ortstermin mit Vertretern der Stadt Wiehl, den
zuständigen Vertretern von Wald und Holz NRW, die auch im Vorfeld involviert waren und Vertretern des NABU Oberberg statt. Der Vertreter der Stadt Wiehl sah eine Gefährdung für die Anwohner und
Straßen Nutzer als ausreichend für die Fällung an. Man müsse sich auf die Fachkompetenz des Forstes verlassen und könne auch nicht ständig Sicherungsmaßnahmen durchführen. Daher sei es sinnvoll
gewesen mit dem / der Eigentümer*in der Fläche zwischen den städtischen Flächen in einer gemeinsamen Aktion die Fläche zu beräumen.
Nun will zumindest die Stadt Wiehl auf ihren Flächen auch „klimaverträglich“ nachpflanzen. Alles schön und gut meinten die Vertreter des NABU Oberberg, die Bäume sind jetzt gefällt und können nicht wieder aufgestellt werden. „Ob es allerdings in diesen Zeiten sinnvoll ist eine ganze Fläche zu beräumen, die im hinteren Teil gar keine Auswirkungen auf die Verkehrssicherungspflicht hat, ist in allein im Hinblick auf den Klimawandel schon mehr als fraglich“ meinte Dietmar Hartmann vom Vorstand des NABU. Die Vertreter von Wald und Holz NRW waren hier fachlich beratend für die Stadt Wiehl tätig. Wir sind vorsichtig geworden seit vor einiger Zeit jemand tödlich verunglückt ist, Gesundheit der Menschen ist uns wichtig. „Es ist besser die Menschen und auch den NABU im Vorfeld über solche Maßnahmen zu informieren, denken Sie an Idels Wäldchen! Wer vorher informiert ist, kann seine Bedenken in ruhiger Form angemessen äußern. Das ist wichtig und kann manchen Ärger ersparen“ ergänzte Uwe Hoffmann aus der Geschäftsstelle des NABU Oberberg.
Seitens der Stadt Wiehl versicherte man für die Zukunft diese Dinge transparenter zu handhaben und die Öffentlichkeit und den Naturschutz im Vorfeld besser zu informieren. Herr Stücker – wir nehmen Sie da beim Wort!
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G. Grunert (Montag, 13 Februar 2023 22:06)
Meine Güte. Es ist 2023. Langsam dürfte sich doch ein sensiblerer Umgang mit Waldflächen eingebürgert haben. "Jemand ist zu Tode gekommen" ist da wirklich ein sehr fragwürdiges Todschlag-Argument im wahrsten Sinne des Wortes.
Die bestürzten Anrufe der Anwohner sprechen eine andere Sprache und sollte von der örtlichen Politik wahrgenommen werden.
C. Budde (Donnerstag 31.12.2024 (Donnerstag, 31 Oktober 2024 08:26)
Da gebe ich dem vorhergehenden Schreiber vollkommen recht. Überall wird Kahlschlag an den Straßen gemacht, nur mit dem Argument der Verkehrssicherheit. Es werden Bäume mit samt Unterholz komplett gefällt, anstatt gefährdete Bäume rauszunehmen. Man rückt mit Holzerntemaschinen größten Kallibers an und zerstört großflächig gewachsene Biotope.
Vögel und Insekten siedeln sich nunmal auch an den Straßenrändern an, weil der Platz für sie sowieso immer begrenzter wird.
Wann werden mal die vielen Menschen, die wegen Erkrankungen durch Abgasen und Luftverschmutzung gegen Tote durch Bäume gegengerechnet. Und was ist mit vorstehenden Hausecken, Wänden, unnötige Schilderwälder usw. gegen die Verkehrsteilnehmer auch fahren und zu Tode kommen. Für einen großen, Baum der gefällt, wird müssen unentlich viele neue gepflanzt werden, um auf die Luftverbesserung durch einen einzigen großen zu kommen und Laub ist enorm wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt und den Klimaschutz. Und wer findet es nicht angenehm und erholsam an einem heißen Sommertag endlich für eine Abkühlung eine längere Allee oder ein Waldstück neben der Straße zu haben.