Am 6.-8. Januar 2023 war die „Stunde der Wintervögel“. Hier die Ergebnisse
Das Rennen der Wintervögel im Oberbergischen haben wieder die Haussperlinge mit deutlichem Vorsprung vor Kohl- und Blaumeisen gewonnen, nur dass in diesem Jahr die beiden Meisenarten die Plätze 2 und 3 getauscht haben. Im Großen und Ganzen sind die ersten acht Plätze wieder von unseren typischen Wintervögeln besetzt worden.
Beobachtungen von typischen Sommervögeln wie z.B. dem Rotmilan mit seiner beachtlichen Flügelspannweite und seinem typisch gegabelten Schwanz oder auch der in Hecken oder dichtem Gestrüpp lebenden Heckenbraunellen sind wieder ein Hinweis auf die fortschreitende Erwärmung durch den Klimawandel.
Immer mehr Teilzieher also Vögel, die im Winter aus unserer Region in wärme Bereiche Deutschlands oder Gegenden im Süden Europas abwandern, versuchen die milder werdenden Winter in unserer Region zu nutzen. Aus gutem Grund: Wer nicht wegzieht, verbraucht dafür keine Energie und ist im Frühjahr bei der Wahl der besten Nistplätze schon an Ort und Stelle. Auch der recht häufig gezählte Zaunkönig zählt zu den Vogelarten, für die wärmer werdende Winter ohne Frostperioden günstig sind. Auf Grund ihrer geringen Größe sind sie jedoch auf ein durchgängiges Nahrungsangebot angewiesen.
Aber: Winterwetter mit hohen Schneelagen und langanhaltendem Frost, wie wir es in den letzten Tagen wieder einmal im Oberbergischen haben, führen dann zu extremem Nahrungsmangel und zum Todes-Risiko dieser Vögel. Viele Vögel, die eine Überwinterung im Oberbergischen versucht haben, sind jetzt in wärmere und schneefreie Gefilde geflüchtet - bestimmt auch die 5 Rotmilane, die Anfang Januar noch im Oberbergischen gezählt wurden.
Der Klimawandel birgt also viele Risiken für unsere Vogelwelt. Und nicht jeder Überwinterungsversuch
lohnt sich!
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