Steuerung ja, aber auch Ausbau an der richtigen Stelle!
Klimabündnis Oberberg begrüßt Diskussion über Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Nümbrecht
Der Planungs-, Umwelt- und Klimaausschuss der Gemeinde Nümbrecht hat in seiner Sitzung am 30.03.2022 über Freiflächen-Photovoltaikanlagen beraten. Dabei sollen solche PV-Anlagen nicht zufällig in
der Landschaft verteilt entstehen. Jede geplante Anlage soll vielmehr nach einem Kriterienkatalog geprüft werden.
„Der Ansatz ist im Kern richtig – Wildwuchs bei Freiflächen-PV brauchen wir nicht.“ sagt Manfred Blumberg vom Klimabündnis Mitgliedsverband NOVE. „Aber was fehlt, ist die Suche nach einer großen Freiflächen-PV-Anlage, die
wirklich was für die Stromversorgung bringt!“
Offenbar gab es in Nümbrecht bereits mehrere Initiativen zur Planung kleiner Freiflächen-PV-Anlagen, für deren Verwirklichung eine Bauleitplanung durch die Gemeinde nötig wäre. Das Klimabündnis Oberberg hält nichts von solchen Klein-Anlagen im Freiland. Manfred Fischer, Umweltbeauftragter der evangelischen Kirchenkreises „an der Agger“: „Was wir brauchen sind große PV-Freiflächenanlagen, mit denen Strom kostengünstig erzeugt werden kann und die man genau am verträglichsten Standort errichtet. Neben den Auf-Dach-PV-Anlagen, die weiter ausgebaut werden sollten – könnten große Freiflächen-PV-Anlagen wirksam die Stromversorgung sichern. Kleinklein brauchen wir im Freiland nicht.“
Derzeit reglementiert der Landesentwicklungsplan NRW (LEP) die Planung aller Freiflächen-PV-Anlagen: Sie sind nur an Bundesstraßen, überregionalen Bahnstrecken, auf
Halden, Aufschüttungen und Konversionsflächen zulässig – und da ginge Nümbrecht bis auf einige Randgebiete von Gewerbeflächen heute leer aus. „Eigentlich hätte es der Debatte im
Ausschuss gar nicht bedurft, weil derzeit der LEP kaum Raum lässt.“ sagt Michael Gerhard vom NABU Oberberg „Aber das dürfte sich in Zukunft ändern und dann sind Kriterien
wichtig.“
Das Klimabündnis Oberberg geht davon aus, dass die enge Regelung des LEP nach der Wahl geändert werden wird, denn alle Parteien haben erkannt, dass Freiflächen-PV ein wichtiger Energieträger
werden muss. „Wir rechnen in 2023 mit einer Öffnung des LEP für Freiflächen-PV-Anlagen an verträglichen Stellen und darauf sollte man sich vorbereiten.“ sagt Dietmar Hartmann vom NABU –
Oberberg
Besonders die Gemeindewerke Nümbrecht sollten bereits jetzt überlegen, wie und wo eine Freiflächen-PV-Anlage sinnvoll ist. Denn auch die GWN werden zukünftig einen größeren Teil ihres Stroms
selbst vor Ort erzeugen müssen – eine 10 ha große Anlage würde den in Nümbrecht erzeugten Solarstrom mit einem Schlag mehr als verdoppeln.
Dass die Standortsuche nicht einfach wird, ist klar. Daher sollte bereits jetzt in Gespräche insbesondere mit der Landwirtschaft eingestiegen werden, zu denen das Klimabündnis Oberberg beitragen will.
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