Vom 08 bis zum 10. Mai findet die "Stunde der Gartenvögel" statt - die größte naturwissenschaftliche Mitmach-Aktion in Deutschland. Möglichst viele Menschen sollen in ihrem Garten, Park oder in der Natur eine Stunde lang die Vögel zählen. Vorbildung ist nicht nötig. Interesse an der Natur, ein einfaches Fernglas und vielleicht ein Blick ins Vogelbuch oder auf die Hilfsangebote auf der NABU-Internetseite reichen. Die frühen Morgenstunden sind eine gute Zeit um schöne Beobachtungen zu machen.
Besonderes Interesse bei uns und der Bevölkerung dürfte die Zahl der Blau- und Kohlmeisen wecken. Hier erwarten wir uns Tendenzen wie sich die Population bis jetzt entwickelt hat. Das Rätsel um den Tod der Meisen ist ja auch dank der tollen Unterstützung der Bevölkerung durch Meldung und Einsendung von Tieren zur Untersuchung geklärt worden. Das Bakterium „Suttonella ornithocola“ ist die Ursache für den Tod der Tiere. Hier noch mal die Bitte: Füttern und Tränken einstellen um die Verbreitung einzudämmen.
Das Meisensterben hat bei uns nur relativ geringe Todesfallzahlen verursacht.
Dieses Jahr steht also die Einschätzungen der Bestandsentwicklung der Vögel ganz im Mittelpunkt der „Stunde der Gartenvögel“!
Folgende Fragen soll die Vogel-Erfassung vor der Haustür in diesem Jahr beantworten:
Gibt es 2020 weniger Meisen (insbesondere Kohl-, Blau- und Tannenmeisen), als bei den vorhergehenden Zählungen?
Werden 2020 mehr oder weniger Grünfinken, Stieglitze, Hänflinge und Buchfinken gezählt, als bei den vorhergehenden Zählungen?
Nimmt die Zahl der Amseln und Stare im Vergleich zu den Vorjahren zu oder eher ab?
Wir wünschen uns, dass viele Oberberger die Zählung und deren Ergebnisse sehr aufmerksam verfolgen werden. Die Vogelfreunde sollten sich aber vor überzogenen Erwartungen zum Meisen- und Finken-Bestand in Acht nehmen: „Eine gesunde Population Blaumeisen übersteht auch einen solchen Ausbruch relativ gut“, erläutert Ornithologe Heinz Kowalski. „Vielfältige Nahrungsangebote die im Wesentlichen nur an heimischen Bäumen, Sträuchern und Stauden in der nötigen Qualität und Menge zu finden sind, verbessern die Situation der heimischen Vogelarten“ ergänzt Dietmar Hartmann vom NABU Vorstand. Deswegen sind naturnahe Gärten und Verzicht auf Spritzmittel ja so wichtig!
Infos zur Meldung und zum Ablauf finden Sie bei uns unter Projekte / Aktionen Stunde der Gartenvögel