Über 30 Teilnehmer trotz mittelmäßigem Wetter – die Wald-Wanderung durch das geplante Gewerbegebiet „Klause 5“ am Sonntag morgen war gut besucht. Rainer Ufer vom NABU Lindlar konnte sogar Teilnehmer aus Köln begrüßen; offenbar interessiert die geplante Vernichtung von etwa 25 ha Wald auch Menschen aus der Domstadt.
Rainer Ufer erklärte den Interessierten die Funktionen der unterschiedlichen Stockwerke des Waldes: vom Wurzelraum mit seiner Wasserspeicher-Funktion bis zur Wipfel-Region. „Jede Etage spielt eine Rolle für das Ökosystem!“ so R. Ufer. „Und erst wenn ein Wald weg ist, wird deutlich, was er bisher geleistet hat – z.B. zur Wasser-Rückhaltung.“
Auch Fichtenforste spielen gerade bei der Niederschlags-Rückhaltung, aber auch als Biotop für einige Brutvögel eine Rolle. Dass es viele Fichten-Forste im Klauser Wald gibt, die Naturschützer zwiespältig sehen, machte die Wald-Wanderung ebenso deutlich, wie die Existenz ökologisch wertvoller Laubwälder dort: „Inzwischen wurden über 25 Schmetterlingsarten der Roten Liste nachgewiesen in diesen 25 ha Wald. Das ist ein wertvolles Gebiet für den Naturschutz – natürlich insbesondere wegen der vielfältigen Laubwälder. Und das muss auch die Lokalpolitik bald einsehen!“ so Rainer Ufer.
Der Sommer 2018 mit seinen extrem geringen Niederschlägen hat den oberbergischen Wäldern schwer zugesetzt. Heute ist es an der Zeit, um jedes Waldgebiet zu kämpfen. Weil unsere Wälder wertvoll und unverzichtbar sind für den Klimaschutz, den Wasser-Rückhalt, für Erholung und die Erhaltung der Artenvielfalt. Der Klauser Wald, der jetzt durch die Gewerbegebietsplanung bedroht wird, ist dafür das beste Beispiel.
Viele Teilnehmer der Wanderung waren verblüfft, was solch ein Wald alles leistet. Der NABU wird weiter ähnliche Exkursionen durchführen, um den Wert der Wälder - nicht nur des Klauser Waldgebietes - zu verdeutlichen.
Der NABU ist Mitglied bei der 'Interkommunalen Interessengemeinschaft zum Erhalt des Waldgebiets Klause'. Auch viele Bürger lehnen die Waldvernichtung ab. Am Freitag konnte die Interessengemeinschaft fast 2.000 Unterschriften gegen die Planung an Lindlars Bürgermeister übergeben. Etwa 90 % der von uns angesprochenen Bürger lehnen die Rodung des Waldes und damit das Gewerbegebiet Klause 5 ab.