NABU Oberberg legt Erst-Untersuchung der Schmetterlingsfauna des geplanten Industrie- u. Gewerbegebietes Lindlar-Klause 5 vor - ein Aufschlag zur Beachtung der ökologischen Bedeutung -
Seit März 2017 wird das Industrie- und Gewerbegebiet Lindlar-Klause 5 (genau gesagt: Bebauungsplan Nr. 21D und 76. Änderung der Flächennutzungsplans der Gemeinde Lindlar) geplant - u.U. in
interkommunaler Zusammenarbeit mit der Gemeinde Engelskirchen. Dabei soll ein geschlossenes Waldgebiet von etwa 25 ha Größe beseitigt und die Landschaft vollständig umgebaut werden. Der NABU
Oberberg schätzt das als den größten Eingriff in Natur und Landschaft im Oberbergischen seit 20 Jahren ein!
Und dagegen protestieren Naturschützer und Anwohner seit dem Bekanntwerden der Pläne.
Über den ökologischen Wert dieses Gebietes wurde aber bisher kaum gesprochen. Der NABU will zu diesen Thema bereits frühzeitig Fakten vorlegen und damit zu einer Neubewertung dieser Planung, die
letztlich aus den 1990er Jahren stammt, anregen. Damit die Bürger von Lindlar und Engelskirchen und besonders die Lokalpolitiker die Sachlage dann auch aus ökologischer Sicht neu diskutieren und
bewerten können.
Wir haben die Schmetterlingsfauna des Gebietes im Herbst 2017 untersucht und dabei mehrere Arten der Roten Liste-NRW festgestellt. Die nachgewiesenen Schmetterlings-Arten zeichnen das Waldgebiet
als vielgestaltiges Waldgebiet aus, in dem mehrere Wald-Biotop-Typen vorkommen. Wenn man die Schmetterlings-Tierwelt ganzjährig erfassen würde, wäre mit über 200 Arten, darunter 20-30 Arten der
Roten Liste NRW zu rechnen. Die Planung würde die Biodiversität also schwer treffen!
Deswegen, aber auch für den Klimaschutz, den Wald-Schutz, des Schutz der Erholungslandschaft und zur Vermeidung von Flächenverbrauch muß über das geplante Industrie- und Gewerbegebiet ganz neu nachgedacht werden. Wir hoffen, dass unsere Fakten zur Biodiversität dabei nicht überhöhrt werden!