Am Sonntag, 20. November fand das gemeinsame, kostenlose Seminar von NABU Oberberg – Arbeitskreis Hornissenschutz, Imkerverband Rheinland e.V. und dem Bienenzuchtverein Bechen zur fachgerechten Beratung und Umsiedlung bei Problemen mit Wespen- und Hornissenvölkern zum mittlerweile sechsten Mal statt, dieses Jahr wieder in Wipperfürth. 91 Teilnehmer mehrheitlich aus Nordrhein-Westfalen aber auch aus Niedersachsen und Hessen, Großraum Frankfurt hatten sich auf den Weg ins Oberbergische gemacht.
Traditionell stellte Dr. Pia Aumeier die verschiedenen Wespenarten vor und räumte mit Mythen auf, die sich eingebürgert haben. Die Kenntnisse über die Biologie der verschiedenen Wespenarten soll den zukünftigen Beratern das nötige Rüstzeug geben, um die sommerlichen Ängste in der Bevölkerung zu mildern. Dabei profitieren die Teilnehmer vom enormen Erfahrungsschatz der Referenten, die mit lebendigen Vorträgen aus ihrem Beratungsalltag viele Erkenntnisse weitergeben können. Peter Tauchert erzählte u.a. von einem Hornissennest in einer ungenutzten Kleiderschrankhälfte. Zunächst gefürchtet wurde dieses Nest von ihm so verändert, dass die Hausherrin sich einerseits sicher fühlte, sich das Geschehen im Schrank aber auch genau ansehen konnte. Die Schrankhälfte wurde zur Attraktion bei Freunden und Bekannten, so dass die Dame sich für die nächste Saison ein umgesiedeltes Nest für ihren Schrank „bestellte“. Ist die Situation nämlich durch verschiedene Gründe weder für die Tiere noch für die Menschen erträglich, so kann ein Hornissennest mit einer Ausnahmegenehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde umgesiedelt werden. Der Nachmittag des Seminars wird daher traditionell ausführlich mit der Umsiedlung von Wespennestern verbracht. Wie muss der dafür geeignete Fangkasten aussehen, so dass sich die Tiere nicht verletzen, wann ist der beste Zeitpunkt für die Umsiedlung, wann sind alle Tiere im Nest und viele Fragen mehr werden rund um die Umsiedlung detailliert besprochen. Entgegen der verbreiteten Meinung ist es besser am Tage umzusiedeln, dabei auch genügend Zeit einzuplanen, um die Tiere an neuer Stelle richtig wieder anzusiedeln. Dabei sind die Erfolge bei fachgerechter Handhabung sehr hoch, denn Hornissen beispielsweise bauen das Nest weiter und können den Sommer an neuem Platz sehr gut leben.
Auch in diesem Jahr ergänzten sich die Referenten wieder grandios und das gemeinsame Angebot von Theorie und Praxis ist eine sehr bewährte und in dieser Form einzigartige Mischung. Daher werden die Veranstalter auch im nächsten Jahr wieder zum Seminar einladen, dann am 28. Oktober 2017, abermals in Wipperfürth.