Hornissen gehören zu einer besonders schützenswerten Tierart. Der Oberbergische Kreis und der Arbeitskreis Hornissenschutz des Naturschutzbundes (NABU) Oberberg setzen sich gemeinsam für die nützlichen Insekten ein
Oberbergischer Kreis. Aufklärung hilft gegen Angst und bekämpft Vorurteile - im Umgang mit Hornissen und Wespen sind viele Menschen unsicher. Doch bei den Inseken handelt es sich um eine besonders schützenswerte Tierart. Der Oberbergische Kreis und der Naturschutzbund Oberberg (NABU) informieren gemeinsam, wie man mit Hornissen und Wespen umgeht. Ein Faltblatt dazu enthält praktische Tipps. Interessenten können die Broschüre auch bei der Kreisverwaltung in Gummersbach und der NABU -Geschäftsstelle in Wiehl bestellen. „Ich freue mich, dass eine so gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Hornissenschutz besteht. Dadurch können wir betroffenen Bürgern im Oberbergischen kompetente persönliche Beratung und Unterstützung anbieten“, sagt Landrat Hagen Jobi.
Jeden Sommer und Herbst haben die Mitglieder des Arbeitskreises Hornissenschutz des NABU Oberberg Hochkonjunktur. "Im Spätsommer erreichen die Hornissen und Wespen ihre höchste Populationsgröße und fallen entsprechend auf. Dann häufen sich die Anrufe", sagt Angelika Leistikow, die Leiterin des Arbeitskreises mit 10 fachkundigen Insektenschützern. Die meisten Ratsuchenden können per Telefon beraten und durch Aufklärung von der Ungefährlichkeit der Tiere überzeugt werden. "Und fast alle dulden die Insekten dann auch noch bis zum Ende des Sommerhalbjahrs. Aber in ein paar Fällen müssen wir handeln und Mensch und Insekt voneinander trennen - mit einer Umsiedlung", sagt Angelika Leistikow. Arbeitskreis Hornissenschutz hat Hornissenvolk in Nümbrecht erfolgreich umgesiedelt Solch ein Fall lag kürzlich in Nümbrecht an. In dem 17- Familienhaus im Zentrum von Mümbrecht hatten viele Bewohner Angst wegen der Hornissen. So entschloss sich Angelika Leistikow die Tiere umzusiedeln - in Absprache mit der Kreisverwaltung, die eine solche Maßnahme bei den geschützten Hornissen genehmigen muss. Nach 2,5 Stunden Arbeit im Schutzanzug konnten die Experten alle Hornissen-Arbeiterinnen und die Königin einfangen. Das Nest wurde sorgfältig ausgebaut und in einem neuen Domizil wieder zusammengebaut. Nach kurzer Eingewöhnungszeit hatten sich die Hornissen an ihr neues Zuhause gewöhnt. Sie wurden mit Zuckerwasser als Energiespender versorgt. Die Umsiedlung war gelungen, als die ersten Arbeiterinnen mit Beute zum Nest zurückkehrten. "Eine gute Aktion!" sagt Angelika Leistikow. Panik ist genau die falsche Reaktion auf Hornissen und Wespen "Wenn die Menschen ein wenig auf die Insekten achten, kann eigentlich kaum ein Stich passieren. Hornissen sind erstaunlich friedliche Tiere, die sich nur verteidigen, wenn sie in unmittelbarer Nähe des Nestes gestört werden oder in die Enge getrieben. Auf keinen Fall sollte man das Nest berühren oder nach den Tieren schlagen“, rät Dr. Christian Dickschen, Umweltdezernent des Oberbergischen Kreises. „Im Ernstfall ist entgegen der landläufigen Meinung ein Hornissenstich nicht gefährlicher als der Stich einer Biene. Panik ist also genau die falsche Reaktion auf Hornissen & Co. Mit Ruhe und Gelassenheit ist ein Zusammenleben meist ohne Probleme möglich!" "Panik ist unbegründet" sagt auch Angelika Leistikow, "denn Hornissen sind fast immer friedlich." Wissen muß man um die Nachtaktivität und deshalb offene Fenster mit Fliegennetzen schützen, da Hornissen durch das Licht wie Motten angezogen werden. Hornissen kommen nicht zum Naschen zum Pflaumenkuchen. Im Gegenteil, wer gerne zum Frühstück in seinem Garten sitzt, kann sich über ein Hornissennest freuen, sorgt es doch dafür, dass man weitgehend von anderen lästigeren Wespen-Arten verschont bleibt. Ein Hornissenvolk kann pro Tag bis zu einem halben Kilogramm Insekten erbeuten und erfüllt damit eine wichtige ökologische Funktion.