Manche meinen es wäre still geworden um die Anti-Atomkraft-Bewegung in den Zeiten der Energiewende. Aber der harte Kern ist nach wie vor aktiv. Denn immer noch laufen unsichere Atomkraftwerke in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen steht eine der Drehscheiben des internationalen Urangeschäfts: Die Urananreicherungsanlage URENCO in Gronau. Von hier werden etwa 10% der Atomkraftwerke weltweit (!) mit angereichertem Uran versorgt; der Hauptgrund für Atomtransporte auf deutschen Straßen. Das sind Gefahrenmomente genug, um auch 2013 eine Demonstration gegen die Urananreicherungsanlage zu rechtfertigen.
Daher fuhr aus dem Oberbergischen ein ganzer Bus mit Atomkraftgegnern ins Münsterland: Etwa 50 Oberberger trotzen dem Regen im westfälischen Gronau, um gegen die Atomindustrie zu protestieren, die sich – von den meisten Menschen unerkannt - in NRW festgesetzt hat. Mehr als 1.000 Demonstranten nahmen an der friedlichen und trotz des Wetters fröhlichen Demonstration teil – mit der schon sprichwörtlichen „protestlustigen“ Stimmung der Atomkraftgegner. Die Demonstration in Gronau war Teil eines bundesweiten Aktionstags, der zum Jahrestag des Reaktorunglücks von Fukushima auch an den Atomkraftwerken im niedersächsischen Grohnde, im baden-württembergischen Neckarwestheim und im bayrischen Gundremmingen Atom-Gegner auf die Straße brachte. Insgesamt haben 28.000 Menschen mitgemacht. Die Oberberger Atomgegner werden auch weiterhin gegen die Atomindustrie protestieren. Die nächste Aktion folgt schon am Montag in Gummersbach.