Amhibienschützer im NABU - Oberberg auf neue Saison eingestimmt - der Frühling kann kommen
Am vergangenen Mittwoch Abend trafen sich rund 50 engagierte Personen, denen die Amphibien des Oberbergischen am Herzen liegen. Der NABU Oberberg hatte eingeladen zum Informationsaustausch. Wissenswertes über die heimischen Amphibien wurde zunächst im Rahmen eines Vortrages vermittelt: welche Arten kommen bei uns vor, wie werden Frosch und Kröte unterschieden, für welche Art ist der Laichballen oder die Laichschnur typisch, wie unterscheiden sich Molch und Salamander und viele Dinge mehr.
Es gibt an vielen Straßen im Oberbergischen Kreis Konzentrationspunkte wandernder Frösche und Kröten. Wenn es in den nächsten Tagen wärmer wird, gehen die Massenwanderungen zu den Paarungs- und Laichgewässern los. Dabei reichen Temperaturen ab 5°C aus, ein bisschen Regen und die Tiere verlassen die Winterquartiere und machen sich auf den Weg. Wird es noch milder, mag mancher Autofahrer nicht mehr gerne über Straßen fahren, die nach der Passage von Leichen bedeckt sind. Daher werden vielerorts Krötenzäune aufgestellt. Flexible Plastikzäune werden mit Stöcken errichtet und am Zaun werden in regelmäßigen Abständen ebenerdig Eimer eingegraben. In diese Eimer fallen die Kröten und Frösche auf dem Weg zum nahegelegenen Wasser. Entfernungen zwischen 400 Metern und 2 Kilometern werden von den Tieren zurückgelegt. Die Wanderungen setzen in der Dämmerung ein und finden nur nachts statt – tagsüber sind die Tiere nicht auf der Straße und Autofahrer können sich entspannen. Aus den Eimern werden die gefangenen Tiere abends und morgens befreit und auf die andere Straßenseite getragen. Wenn dabei gezählt wird ergibt sich mancherorts ein erstaunliches Ergebnis: in Marienheide wurden schon bis zu zehntausend Tiere über die Straße getragen – in eine Richtung. Nach der Paarung und dem Ablaichen wandern die Tiere zurück Richtung Sommerlebensraum und die Eimer bleiben in dieser Zeit noch eingegraben und werden weiterhin regelmäßig geleert. Kann die regelmäßige Leerung der Eimer nicht gewährleistet werden, würden die Tiere innerhalb weniger Stunden in den Eimern sterben. Nach dem informativen Vortrag tauschten sich die Amphibienschützer aus und koordinierten die anstehenden Aufgaben. Sowohl die Materialbeschaffung als auch die Abstimmung untereinander wurde im gemeinsamen Gespräch geklärt. Sollten auch Sie Lust haben Kröten und Frösche über Straßen zu tragen, wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle des NABU Oberberg unter der Telefonnummer 02262-71 27 28