Ein Schwalbenfloß für Denklingen

Joachim Tiedt mit dem Lehmfloß
Joachim Tiedt mit dem Lehmfloß

Arbeitskreis Vogelschutz bringt neuartiges Lehmfloß an der “Klues” in Denklingen an

Die Mehlschwalbenkolonie in Denklingen kann jetzt endlich wieder Nistmaterial für neue Nester in Kolonie-Nähe finden: 

Bereits seit Jahren beobachtet Joachim Tiedt (ehemaliger oberbergischer Vogelschutzbeauftragter) eine zunehmende Verschlechterung der Brutsituation für Mehlschwalben. Kolonien werden verlassen, weil haftfähiges Baumaterial durch Asphaltierung der Feldwege fehlt und auch das Nahrungsangebot durch mangelnde Artenvielfalt in der Landschaft und Insektizid-Einsatz geringer geworden ist.

v.l.: Joachim Tiedt, AK Vogelschutz, Paul-Wilhelm Hamburger
v.l.: Joachim Tiedt, AK Vogelschutz, Paul-Wilhelm Hamburger

Bereits 2011 hatte der Arbeitskreis „aktiver Vogelschutz“ Reinigungsaktionen an dem Schieferhaus im Denklinger Ortskern durchgeführt und die bestehende Kolonie durch Kunstnester ergänzt. Dabei erhielten die Naturschützer wertvolle Unterstützung durch die ortsansässige Fa. Elektro Hamburger - Inh. Udo Hannes.

Mehlschwalbe
Mehlschwalbe

Damit die Mehlschwalben nicht nur auf künstliche Nester angewiesen sind, sondern auch selbst neue Nester bauen können, fehlt im Denklinger Ortszentrum aber der Lehm. Joachim Tiedt nahm sich vor die Situation zu verbessern und baute ein Schwalbenfloß für den ehemaligen Denklinger Mühlenteich, die Klues. Gedacht ist die Sache so: Die Schwalben können am Rand des Floßes vor Katzen geschützt landen und feuchten, bindigen Lehm aus dem Floß aufnehmen. Mit ihrem Speichel vermischt ergibt das einen festen Baustoff für neue Schwalbennester. Als Standort für das neuartige Schwalben-Lehmfloß bot sich das Grundstück von Paul-Wilhelm Hamburger an; er wohnt direkt an der „Klues“ und schätzt als Tierfreund die Mehlschwalben sehr. Jetzt warten die Vogelfreunde darauf, dass die ersten gefiederten Baumeister das Floß anfliegen.