Am Dienstag abend wurde von Hornissenfachmann Thorsten Ponzel und Helfern ein Hornissenvolk, welches in einen Rollladenkasten der Familie Nosbach in Großfischbach eingezogen war, erfolgreich umgesiedelt.
Der Hornissenkenner ist Hobbyimker und Mitglied im NABU Arbeitskreis Hautflügler, einer der vom Oberbergischen Kreis berechtigten Personen, die eine Umsiedlung der unter Artenschutz stehenden Großwespe durchführen dürfen.
Das Ehepaar Nosbach war bereits aus dem Schlafzimmer ausgezogen, da die Hornissen durch schabende Geräusche im Rollladenkasten auch die Nachtruhe störten.
Da sie grundsätzlich nichts gegen diese interessanten Tiere haben und sich auch der Besonderheit dieser vor dem Aussterben bedrohten Art bewusst sind, haben sie sich an den NABU gewandt. Der Stich einer Hornisse ist zwar schmerzhaft, aber 15 mal weniger giftig als der unserer heimischen Honigbiene. Dennoch und trotz aller Sympathie, so nah am Wohnbereich wollte man mit den Hornissen nicht leben.
Eine Vernichtung des Volkes mit Schädlingsbekämpfungsmitteln kam allerdings nicht in Frage. Zudem würde dieser Verstoß gegen das Artenschutzgesetz mit hohen Geldstrafen geahndet.
Zunächst wurden mit einem Spezialsauger vor dem Flugloch alle an- und abfliegenden Insekten eingefangen. Dann wurde der Rollladenkasten vorsichtig geöffnet um an das Brutnest mit der Hornissenkönigin zu gelangen. Vorsichtig wurde das Nest abgelöst und samt Brut in den vorgesehenen Umsiedlungskasten gelegt. Nach dem Transport an den neuen Standort wurden die eingefangenen Hornissen dem rekonstruierten Brutnest wieder zugeführt.
Noch in der Nacht starteten am neuen Standort die Hornissen mit der Versorgung ihrer Brut durch gefangene Insekten und gesammelte Baumsäfte.
Das Ehepaar Nosbach war erleichtert und dankte den Helfern mit einem kühlen Bier und leckerer Pizza.