„Warum heißt die Ringelnatter eigentlich Ringelnatter?“, fragte der 12jährige Kenan beim „Tag des offenen Tores“ an den Ellinger Teichen am vergangenen Samstag die Morsbacher NABU-Kindergruppenleiterin Lisa Bauer. Die Frage konnte er sich kurze Zeit später selber beantworten, als der Naturschützer eine junge Schlange fand, die sich beim Betrachten flugs um seine Finger ringelte.
Als 1970 die fünf oberen Ellinger Teiche zur „Intensivfischzucht“ genehmigt wurden, stand das Heranziehen von Forellen und Karpfen im Vordergrund. Über 40 Jahre später ist dort aus einem Angelpark ein Naturparadies unter der Obhut des NABU Morsbach geworden. Alleine 22 Libellenarten sind dort in den letzten Jahren beobachtet worden. Bei einem Tag des offenen Tores konnten Interessierte jetzt die renaturierten Teiche besichtigen.
Wie Vorsitzender Klaus Jung erläuterte, hat ein Morsbacher Gewerbebetrieb die Teichanlage 2002 als Ausgleichsmaßnahme für die Verlegung der Wisser erworben. Nach der Übereignung an die Gemeinde Morsbach hat der NABU 2005 per Betreuungsvertrag die Beaufsichtigung der Teiche als Amphibien-Laichreservat übernommen. Vor allem die NABU-Kindergruppe „Die kleinen Fledermäuse“ ist hier aktiv geworden, hat eine Informationshütte mit Fotos und Artenlisten der kartierten Tiere und Pflanzen bestückt, einen neuen Steg auf die große Teichinsel gebaut und Mönche repariert.
Bei kleinen Exkursionen wurden die Besucher am Samstag von den NABU-Experten über die Deiche und bis auf die Insel geführt. Lisa Bauer baute derweil mit den Kindern ein Insektenhotel und Felix Buchen gründete vor Ort eine neue NABU-Jugendgruppe und reparierte mit ihr spontan einen leck geschlagenen Teich. Jetzt muss nur noch ein Name für die neue Gruppe gefunden werden.
Bürgermeister Jörg Bukowski und NABU-Kreisvorstandsmitglied Michael Gerhard überzeugten sich insbesondere von den Lernimpulsen, die von diesem Naturparadies für die jungen Naturschützer ausgehen. Immerhin fast 40 Kinder und Jugendliche werden derzeit regelmäßig beim NABU Morsbach betreut. Text und Fotos: C. Buchen